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MitteilungVeröffentlicht am 25. April 2025

Antrittsbesuch von Jacques Gerber in der Ukraine

Anfang April führte der Delegierte des Bundesrats für die Ukraine seine erste Mission vor Ort durch. Diese ermöglicht wichtige Anstösse für die langfristige Zusammenarbeit im Rahmen des Länderprogramms Ukraine 2025–2028. Die Realität vor Ort hinterlässt einen bleibenden Eindruck – während des Besuchs traf ein schwerer Angriff die Stadt Krywyj Rih, bei dem auch Kinder starben. Angesichts dieser tragischen Umstände geben die Resilienz und Zuversicht der Bevölkerung Grund zur Hoffnung.

Jacques Gerber spricht mit einer Frau beim Besuch einer Schule in Tschernihiw, die mit Hilfe der Schweiz wiederaufgebaut wurde.

Intensivierte Zusammenarbeit in Gesundheit und Digitalisierung

In Kyjiw traf sich Jacques Gerber unter anderem mit den Ministern für Landwirtschaft, digitale Transformation und Gesundheit sowie der First Lady Olena Selenska. Im Gesundheitsbereich pflegt die Schweiz eine langjährige Partnerschaft mit der Ukraine und unterstützt Reformen, psychologische Betreuungsangebote und Traumarehabilitation. Zur Fortsetzung dieser Zusammenarbeit unterzeichnete der Delegierte eine Absichtserklärung zur zweiten Phase des Projekts Act for Health, welches die Schweiz mit 15 Mio. CHF finanziert. Dieses senkt das Risiko nichtübertragbarer Krankheiten durch den Einsatz mobiler medizinischer Teams und häusliche Pflege.

In der digitalen Transformation unterstützt die Schweiz die Ukraine seit 2015. Die dabei erzielten Fortschritte sind zentral für das Funktionieren der öffentlichen Dienstleistungen während des Krieges. Beim Besuch stand die frisch lancierte Bildungs-App ‹Mriia› im Vordergrund, welche mit Schweizer Unterstützung den Lernprozess für Kinder und ihren Zugang zu Bildung - selbst im Luftschutzkeller - vereinfacht. Zur Lancierung der App nahm Jacques Gerber auch an einer Ministerkonferenz teil, welche Präsident Wolodymyr Selenskyj leitete. Der Delegierte besuchte ebenfalls eine Schule in Tschernihiw, die mit Hilfe der Schweiz wiederaufgebaut wurde.

Die ukrainische und die Schweizer Delegation sitzen gemeinsam an einem Tisch und diskutieren.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Die zweite Woche des Besuchs stand im Zeichen der wirtschaftlichen Beziehungen. Jacques Gerber unterzeichnete das modernisierte Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten und der Ukraine und leitete eine Delegation von 16 Schweizer Unternehmen und Verbänden, die in der Ukraine tätig sind. Dies ist die erste Wirtschaftsmission in die Ukraine seit dem Beginn des Krieges, welche es den mitgereisten Firmen erlaubt, sich ein genaues Bild der Rahmenbedingungen in der Ukraine zu machen. Im Rahmen des Länderprogramms wird der Schweizer Privatsektor systematisch in den Wiederaufbau der Ukraine einbezogen. In diesem Zusammenhang fand auch ein Treffen mit der ukrainischen Wirtschaftsministerin statt, mit der ein Memorandum of Understanding zu einem ersten Projektaufruf für Schweizer Firmen unterzeichnet wurde.

Jacques Gerber und Yulia Svyrydenko reichen sich die Hand.

Herausforderung und Ansporn

Als Delegierter des Bundesrates trägt Jacques Gerber die Verantwortung für das Länderprogramm mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Franken für den Zeitraum bis 2028. Die Resilienz der Menschen vor Ort, die Agilität der Behörden und die Qualität der Schweizer Projekte stimmen ihn trotz der enormen Herausforderungen und dem grossen Leid hoffnungsvoll. Angesichts der Realität der Zivilbevölkerung, die von Zwangsvertreibung, zerstörter Infrastruktur und ständiger Unsicherheit betroffen ist, wird der Sinn und Zweck des Schweizer Engagements deutlich.

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Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)
Eichenweg 5
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