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MitteilungVeröffentlicht am 29. August 2025

Das Potenzial junger Migrantinnen und Migranten in West- und Nordafrika stärken

Angesichts der zunehmenden Mobilität junger Menschen in West- und Nordafrika unterstützt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ein Projekt, das auf den Schutz, die Ausbildung und die Integration junger Migrantinnen und Migranten ausgerichtet ist. Vier Projektbegünstigte berichten, wie die Unterstützung ihren Lebensweg verändert hat.

Zwei junge Frauen in dunkelblauen Overalls und mit Kopftuch gehen an einer Ziegelmauer entlang. Neben ihnen eine Frau mit gelber Jacke und weissem Kopftuch.

In West- und Nordafrika sind besonders viele junge Menschen auf den Migrationsrouten unterwegs. Auslöser für diese intraregionale Mobilität sind nicht nur Armut, Konflikte oder die Auswirkungen des Klimawandels, sondern auch die Suche nach wirtschaftlichen Perspektiven. Diese Migrationsbewegungen sind nicht neu – sie gehören zur Geschichte der Region. Sie verbessern die Einkommensverteilung, sorgen für mehr wirtschaftliche Aktivität, schaffen Beschäftigungsmöglichkeiten und tragen zur Erschliessung neuer Märkte bei. Die Mobilität generiert Wohlstand für die Bevölkerung und fördert den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Austausch.

Die Migration hat aber auch negative Seiten: Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt, insbesondere sexuelle Gewalt, sind keine Seltenheit. Dennoch bietet die Migration jungen Menschen auch Chancen in den Bereichen Wirtschaft, Beschäftigung und Ausbildung, die es ihnen ermöglichen, in ihren Herkunfts-, Transit- und Aufnahmeländern zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.

Angesichts dieser Situation unterstützt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ein Projekt für Kinder und Jugendliche auf den Migrationsrouten in West- und Nordwestafrika. Das Projekt «Enfants et jeunes en mobilité» (EJM) wird in fünf Ländern der Region (Guinea, Mali, Niger, Marokko und Tunesien) umgesetzt. Hauptziele sind der Schutz, die Grund- und Berufsbildung sowie die Integration der jungen Migrantinnen und Migranten, indem ihnen konkrete Perspektiven aufgezeigt und sie bei der Verwirklichung ihrer Lebensziele unterstützt werden. Eine sicherere Migration, die mit Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Integrationschancen einhergeht, fördert die lokale Entwicklung und stärkt zugleich die regionale Sicherheit und Stabilität. Diese positiven Dynamiken kommen auch europäischen Ländern wie der Schweiz zugute.

Die folgenden Erfahrungsberichte veranschaulichen die Vielfalt der persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten und zeigen, wie wichtig nachhaltige, an die örtlichen Gegebenheiten angepasste Massnahmen sind. Neben der individuellen Unterstützung fördert das EJM-Projekt in Zusammenarbeit mit lokalen NGO und staatlichen Stellen die Verabschiedung von politischen Massnahmen und Gesetzen in den betreffenden Ländern, die den Bedürfnissen und Rechten der jungen Migrantinnen und Migranten Rechnung tragen.

Einige Kennzahlen

Zwischen 2022 und 2024

  • hatten mehr als 21 000 junge Migrantinnen und Migranten Zugang zu angemessenen Schutz-, Bildungs- und Integrationsleistungen.
  • wurden mehr als 40 000 junge Personen über die Herausforderungen der Migration aufgeklärt, das heisst über Dienstleistungen, Chancen und Risiken in den Herkunfts-, Transit-, Ziel- und Wiedereingliederungszonen.
  • bauten rund 1000 Akteure (Staat, NGOs) ihre Kompetenzen aus, um die jungen Menschen besser begleiten zu können.
  • wurden fast 650 junge Migrantinnen und Migranten befragt und ihre Ansichten und Wünsche bei der Entwicklung von Strategien, Aktionsplänen und Gesetzen berücksichtigt.

Kontakt

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)
Eichenweg 5
3003 Bern