Frauen in der Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung: die Schweiz bekräftigt ihr Engagement
Als Antwort auf das Postulat 21.3122 (Friedl) hat der Bundesrat einen Bericht veröffentlicht, der die Bemühungen der Schweiz für die Gleichstellung der Geschlechter in der Entwicklungszusammenarbeit und der Friedensförderung darlegt. Darin zeigt er die Schwerpunkte und Aktivitäten der DEZA, des SECO und der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) sowie die damit verbundenen Herausforderungen auf.

In Übereinstimmung mit dem Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann und der nationalen Gleichstellungsstrategie 2030 setzt sich die Schweiz auch aussenpolitisch für Geschlechtergleichstellung und Frauenrechte ein. Das ist auch in der Aussenpolitischen Strategie 2024-2027, der EDA-Strategie zu Geschlechtergleichstellung und Frauenrechten sowie der Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2025–2028 abgebildet.
Schwerpunkte und Massnahmen im Bereich der IZA
Die Geschlechtergleichstellung bildet also eine wichtige Grundlage der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung. Konkrete Schwerpunktbereiche sind: wirtschaftliche und politische Stärkung von Frauen, ihre Einbindung in die Friedensförderung, die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt sowie sexuelle und reproduktive Gesundheit.
Der Bericht zeigt die Aktivitäten der Schweiz anhand vieler Projektbeispiele der DEZA, des SECO und der AFM: finanzielle Inklusion von Unternehmerinnen in Nahost und Nordafrika , Stärkung der Landrechte von Frauen in Mali, Unterstützung der politischen Teilhabe von Frauen in Georgien oder auch die Förderung von Netzwerken von Friedensaktivistinnen im Libanon. Die Schweiz bringt auch auf multilateraler Ebene ihre Interessen ein, unter anderem während ihrem Einsitz im UNO-Sicherheitsrat (2023–2024), im UNO Menschenrechtsrat, und in Diskussionen mit anderen Gebern an der OECD, um internationale Gleichstellungsstandards voranzubringen.
Von einem von Konflikten, Klimakrisen und wirtschaftlichen Ungleichheiten geprägten globalen Kontext sind Frauen und Mädchen oft am stärksten betroffen. Der Bundesrat erinnert daran, dass ihre volle Teilhabe für die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung unerlässlich ist. Das Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter macht auch wirtschaftlich Sinn: laut privatwirtschaftlicher Schätzungen kostet Geschlechterungleichheit die Weltwirtschaft rund 28 Billionen USD. Westeuropa könnte mit konsequenterer Gleichstellung ihr BIP um rund 2 Billionen USD steigern.
Ressourcen für die Gleichstellung
Zwischen 2021 und 2024 flossen rund 69 % der Ausgaben der DEZA, des SECO und der AFM in Projekte, bei denen die Gleichstellung der Geschlechter ein Haupt- oder Nebenziel war. Die DEZA hatte sich für die Periode 2021-2024 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: mindestens 8% der Projekte sollten die Gleichstellung der Geschlechter als Hauptziel haben, und 85% der Projekte sollten die Thematik berücksichtigen. Diese Zielsetzung und das Schweizer Engagement für die Geleichstellung der Geschlechter wurde auch für die Strategieperiode 2025-2028 erneut bestätigt.
Ausblick
Die Schweiz wird daher ihr Engagement sowohl durch verschiedene Projekte und Programme vor Ort als auch durch die Unterstützung von Initiativen und Partnerschaften für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter fortsetzen. In diesem Zusammenhang werden zum ersten Mal auch konkret im Bereich der Prävention von sexueller Ausbeutung, Missbrauch und Belästigung – einer Form geschlechtsspezifischer Gewalt – Partnerschaften lanciert, zusätzlich zu weiteren neuen Partnerschaften auf globaler Ebene, vor allem mit Frauenrechtsorganisationen.
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