Zum Hauptinhalt springen

MitteilungVeröffentlicht am 23. Oktober 2024

Kleinunternehmen sind für Frauen in Tansania ein Ausweg aus der Armut

Trotz der wirtschaftlichen Expansion Tansanias lebt ein Grossteil der Bevölkerung nach wie vor in extremer Armut. Frauen und junge Menschen sind überdurchschnittlich davon betroffen. Das Programm zur Förderung des sozialen Schutzes TASAF (Tanzania Social Action Fund) bringt Menschen zusammen, insbesondere Frauen, um ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken. In Dar es Salaam haben zwei Frauengruppen mit vereinten Kräften nachhaltige Kleinunternehmen gegründet. Dadurch konnten sie der extremen Armut entkommen und stehen heute auf eigenen Beinen.

Frauen sitzen im Kreis auf grünen Plastikstühlen und hören einer Frau zu, die im Stehen spricht. Im Vordergrund steht ein Tisch, auf dem Kleidungsstücke, Salat und ein Sack mit Steinen liegen.

Im Stadtteil Magomeni im Norden von Dar es Salaam herrscht ein reges Treiben. Kleine Unternehmen und Geschäfte säumen die Hauptstrassen. Viele dieser Kleinunternehmen haben jedoch Mühe, über die Runden zu kommen. Hier leben immer noch viele Menschen in extremer Armut. TASAF ist ein Programm der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) zur Stärkung des sozialen Schutzes. In Magomeni unterstützt es nicht nur bedürftige Familien durch Geldüberweisungen, sondern stärkt auch deren wirtschaftliche Aktivitäten.

In Dar es Salaam hat die DEZA zum Beispiel die beiden Frauengruppen Upendo und Samzija («entrepreneurship groups») unterstützt. Mit vereinten Kräften setzen sie sich für ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit ein. Gemeinsam stellen sie Produkte her, betreiben kleine Unternehmen und leihen sich gegenseitig Geld.

Die Gruppen Upendo und Samzija

Die Geschichte der beiden Frauengruppen begann im Jahr 2021 in Dar es Salaam. Die Frauen der Gruppe Upendo kommen aus dem Stadtteil Magomeni, die Frauen der Gruppe Samzija aus dem Stadtteil Bunju. Die Upendo-Gruppe führt ein Geschäft für Eventdekoration. Zu ihren weiteren Dienstleistungen gehören die Vermietung von Eventausrüstung, Zubehör und zwei Motorrädern sowie der Verkauf von Chilisauce, Nüssen und Chips. Die Frauen in der Samzija-Gruppe sind in der Landwirtschaft tätig, stellen aber auch Kleider her und verkaufen Steine, die für den Bau verwendet werden können.

Fünf Frauen hinter einem Tisch, vier stehen, eine sitzt. Auf dem Tisch reihen sich Becher, Teller, Nüsse in Plastiktüten und Flaschen mit Chilisauce.

Die Frauen beider Gruppen arbeiten zwar in verschiedenen Bereichen und sind unterschiedlich organisiert (Samzija eher individuell, Upendo als Kollektiv). Aber sie verfolgen beide das gleiche Ziel: gegenseitige Unterstützung beim Aufbau nachhaltiger Kleinunternehmen.

Fortschritt dank Solidarität unter den Mitgliedern

Der Ansatz ist vielversprechend. Seit ihrer Gründung im Jahr 2021 hat die Samzija-Gruppe rund 2 Millionen Tansania-Schilling (rund CHF 625) gespart, von denen sie 521 000 Tansania-Schilling (rund CHF 160) an ihre Mitglieder ausleihen konnte. Für die Frauen dieser Gruppe, die zu den extrem Armen in Tansania gehören, bedeuten diese Kredite sehr viel. Die Upendo-Gruppe konnte mit ihrem gesparten Geld bei den lokalen Behörden ein zinsloses Darlehen von 10 Millionen Tansania-Schilling (rund CHF 3130) aufnehmen. Darlehen innerhalb der Gruppe oder von externen Quellen haben es den Mitgliedern ermöglicht, ein eigenes Unternehmen aufzubauen.

Sechs Frauen stehen um einen Tisch herum. Auf dem Tisch werden ein riesiger Bund Salat, ein weisser Sack mit Steinen, verschiedene bunte Kleidungsstücke sowie Okras und Zuckererbsen angeboten.

Viele Frauen haben erfolgreich am TASAF-Programm teilgenommen. Sie können ihren Lebensunterhalt nun selber bestreiten und sind nicht länger auf die TASAF-Überweisungen angewiesen. Das Programm zur Verbesserung der Existenzgrundlagen zeigt, dass die Förderung wirtschaftlicher Aktivitäten wirksam zur Armutsreduktion beitragen kann.

Kontakt

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)
Eichenweg 5
3003 Bern