Kleinunternehmen sind für Frauen in Tansania ein Ausweg aus der Armut
Trotz der wirtschaftlichen Expansion Tansanias lebt ein Grossteil der Bevölkerung nach wie vor in extremer Armut. Frauen und junge Menschen sind überdurchschnittlich davon betroffen. Das Programm zur Förderung des sozialen Schutzes TASAF (Tanzania Social Action Fund) bringt Menschen zusammen, insbesondere Frauen, um ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken. In Dar es Salaam haben zwei Frauengruppen mit vereinten Kräften nachhaltige Kleinunternehmen gegründet. Dadurch konnten sie der extremen Armut entkommen und stehen heute auf eigenen Beinen.

Im Stadtteil Magomeni im Norden von Dar es Salaam herrscht ein reges Treiben. Kleine Unternehmen und Geschäfte säumen die Hauptstrassen. Viele dieser Kleinunternehmen haben jedoch Mühe, über die Runden zu kommen. Hier leben immer noch viele Menschen in extremer Armut. TASAF ist ein Programm der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) zur Stärkung des sozialen Schutzes. In Magomeni unterstützt es nicht nur bedürftige Familien durch Geldüberweisungen, sondern stärkt auch deren wirtschaftliche Aktivitäten.
In Dar es Salaam hat die DEZA zum Beispiel die beiden Frauengruppen Upendo und Samzija («entrepreneurship groups») unterstützt. Mit vereinten Kräften setzen sie sich für ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit ein. Gemeinsam stellen sie Produkte her, betreiben kleine Unternehmen und leihen sich gegenseitig Geld.
Die Gruppen Upendo und Samzija
Die Geschichte der beiden Frauengruppen begann im Jahr 2021 in Dar es Salaam. Die Frauen der Gruppe Upendo kommen aus dem Stadtteil Magomeni, die Frauen der Gruppe Samzija aus dem Stadtteil Bunju. Die Upendo-Gruppe führt ein Geschäft für Eventdekoration. Zu ihren weiteren Dienstleistungen gehören die Vermietung von Eventausrüstung, Zubehör und zwei Motorrädern sowie der Verkauf von Chilisauce, Nüssen und Chips. Die Frauen in der Samzija-Gruppe sind in der Landwirtschaft tätig, stellen aber auch Kleider her und verkaufen Steine, die für den Bau verwendet werden können.

Die Frauen beider Gruppen arbeiten zwar in verschiedenen Bereichen und sind unterschiedlich organisiert (Samzija eher individuell, Upendo als Kollektiv). Aber sie verfolgen beide das gleiche Ziel: gegenseitige Unterstützung beim Aufbau nachhaltiger Kleinunternehmen.
Fortschritt dank Solidarität unter den Mitgliedern
Der Ansatz ist vielversprechend. Seit ihrer Gründung im Jahr 2021 hat die Samzija-Gruppe rund 2 Millionen Tansania-Schilling (rund CHF 625) gespart, von denen sie 521 000 Tansania-Schilling (rund CHF 160) an ihre Mitglieder ausleihen konnte. Für die Frauen dieser Gruppe, die zu den extrem Armen in Tansania gehören, bedeuten diese Kredite sehr viel. Die Upendo-Gruppe konnte mit ihrem gesparten Geld bei den lokalen Behörden ein zinsloses Darlehen von 10 Millionen Tansania-Schilling (rund CHF 3130) aufnehmen. Darlehen innerhalb der Gruppe oder von externen Quellen haben es den Mitgliedern ermöglicht, ein eigenes Unternehmen aufzubauen.

Viele Frauen haben erfolgreich am TASAF-Programm teilgenommen. Sie können ihren Lebensunterhalt nun selber bestreiten und sind nicht länger auf die TASAF-Überweisungen angewiesen. Das Programm zur Verbesserung der Existenzgrundlagen zeigt, dass die Förderung wirtschaftlicher Aktivitäten wirksam zur Armutsreduktion beitragen kann.
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