Mosambik
Mit ihrem Kooperationsprogramm 2022-2025 setzt sich die Schweiz in Mosambik für einen besseren Zugang zu qualitativ guten Grunddienstleistungen sowie für die Entwicklung von Wirtschaft, Beschäftigung und Einkommen ein. Sie unterstützt lokale Projekte vor allem in den drei nördlichen Provinzen Cabo Delgado, Niassa und Nampula. Auf nationaler Ebene beteiligt sie sich aktiv am Politikdialog zur Armutsbekämpfung.
Kontext Mosambik
Mosambik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Im Jahr 2020 lebten fast 64% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze und der Staatshaushalt hängt noch immer weitgehend von ausländischen Gebern ab. Über 80% der Bevölkerung leben von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und sind besonders anfällig für Naturkatastrophen. Die Folgen der Schuldenkrise von 2016, die wiederholten verheerenden Wirbelstürme, die Covid-19-Pandemie sowie die bewaffneten Konflikte im Norden stellen zusätzliche Herausforderungen für die Entwicklung des Landes dar.
Die Schweiz setzt auf einen integrierten Kooperationsansatz, der Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe und der Friedenspolitik kombiniert. Auf nationaler Ebene setzt sich die Schweiz für den Politikdialog ein und unterstützt die Regierung bei der Umsetzung institutioneller Reformen. Auf dezentraler Ebene arbeitet die Schweiz mit der lokalen Bevölkerung zusammen.
Gute Grundversorgung für alle
Die Schweiz setzt sich dafür ein, dass die Bevölkerung Zugang zu einer bedarfsgerechten Grundversorgung hat. Sie unterstützt die lokalen Behörden dabei, Planungs- und Budgetprozesse effizient und partizipativ zu gestalten, und fördert den Dialog der Zivilgesellschaft mit den Behörden. Sie setzt sich beispielsweise dafür ein, dass Gewinne aus der Nutzung natürlicher Ressourcen der Bevölkerung zugutekommen. Zudem stärkt sie die Kapazitäten der mosambikanischen Generalstaatsanwaltschaft im Kampf gegen Korruption und Wirtschaftskriminalität. Bis 2020 konnten so gestohlene Vermögenswerte in Höhe von 95 Millionen US-Dollar wieder beschlagnahmt und zurückerstattet werden. Durch die Verbesserung der Trinkwasserversorgung in der Region Niassa haben über 280’000 Menschen neu Zugang zu sauberem Trinkwasser und die Zahl der sicheren Geburten in den Spitälern ist deutlich gestiegen.
Entwicklung von Wirtschaft, Beschäftigung und Einkommen
Um die Beschäftigungssituation der wachsenden Zahl junger Menschen zu verbessern, setzt die Schweiz auf die Entwicklung marktgerechter beruflicher Kompetenzen. Zudem unterstützt sie in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor Kleinunternehmen bei der Stärkung von Wertschöpfungsketten und fördert den Mikrofinanzsektor. Die von der DEZA unterstützte Mikrofinanzbank «Futuro» hat seit ihrer Gründung 2017 innerhalb von sechs Jahren über 45’000 Kredite an 20’350 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Norden Mosambiks vergeben (67% von Frauen geführt), die sonst keinen Zugang zu nachhaltigen Investitionen hätten. Mehr als 100’000 Menschen und ihre Familien profitieren so von einem höheren Einkommen und Zugang zu Bildung und Gesundheit. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) ergänzt die Aktivitäten der DEZA mit technischer Beratung zur Förderung der Gesamtwirtschaft.
Humanitäre Hilfe für Opfer von Naturkatastrophen und intern Vertriebene
Seit den verheerenden Wirbelstürmen Idai und Kenneth 2019 ist die DEZA mit einem humanitären Programm auch im Norden Mosambiks aktiv und unterstützte die Bevölkerung und die Behörden zunächst mit Nothilfe- und Wiederaufbaumassnahmen. Heute leistet die DEZA einen Beitrag zur Sicherung der Lebensgrundlagen, insbesondere im Bereich Wasser, sanitäre Grundversorgung und Hygiene (WASH), der durch den Konflikt in der Provinz Cabo Delgado intern Vertriebenen und der lokalen Bevölkerung. Die Ziele dieser Projekte sind sowohl kurzfristig (Nothilfe) als auch mittelfristig durch die Verknüpfung mit bestehenden Projekten der Entwicklungszusammenarbeit (Nexus-Ansatz) ausgerichtet.
Ansatz und wichtigste Partner
Das Schweizer Kooperationsprogramm 2022-2025 wird von der DEZA in enger Zusammenarbeit mit dem SECO und der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) umgesetzt. Die Schweiz setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter ein, indem diesen Aspekt in alle ihre Projekte einbezieht und Partnerschaften mit Organisationen eingeht, die in diesem Bereich aktiv und kompetent sind. Die Grundsätze der guten Regierungsführung werden ebenfalls in alle ihre Aktivitäten integriert, zum Beispiel über den Politikdialog.
Die wichtigsten Partner der Schweiz in Mosambik sind:
- Schweizerische und internationale Nichtregierungsorganisationen (NGO);
- Ministerien, Provinz- und Bezirksbehörden;
- mosambikanische NGO und zivilgesellschaftliche Organisationen;
- multilaterale Partner.
Kontakt
Eichenweg 5
3003 Bern
