Venezuela
Venezuela befindet sich in einer tiefgreifenden, anhaltenden Krise, die verbunden mit einer der höchsten Armutsraten Lateinamerikas und dem zunehmen autoritären Regime zu einer massiven Auswanderung führt. Die DEZA unterstützt die gefährdetsten Bevölkerungsgruppen beim Zugang zur Grundversorgung sowie beim Schutz vor Gewalt und Ausbeutung. Dabei verknüpft sie humanitäre Soforthilfe mit Massnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der venezolanischen Akteure. Die Massnahmen sind Teil eines regionalen Engagements, das auch Bemühungen um Frieden und Stabilität in Kolumbien umfasst.

Kontext Venezuela
Venezuela befindet sich in einer tiefgreifenden, anhaltenden humanitären Krise. Das Land weist eine der höchsten Armutsraten Lateinamerikas auf. Seit 2016 sind 7,8 Millionen Venezolanerinnen und Venezolaner nach Kolumbien, Ecuador, Peru, Chile, Brasilien, Argentinien, Zentralamerika und in die Vereinigten Staaten geflohen. Venezuela befindet sich in einem politischen Stillstand mit einem zunehmend autoritären Regime. Das Land ist ausserdem von der Konfliktdynamik in Kolumbien betroffen. Die DEZA unterstützt die notleidende Bevölkerung mit humanitärer Hilfe. Sie hat sich am Aufbau der humanitären Architektur im Land beteiligt und dazu beigetragen, das Leid zu lindern und den Zugang zu Dienstleistungen wie Gesundheit, Ernährung, Wasser sowie Schutz vor Gewalt und Ausbeutung zu gewährleisten. Die Schweiz will die humanitäre Hilfe vermehrt mit Massnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der unter Migrationsdruck stehenden Gemeinschaften verknüpfen. Die Massnahmen sind Teil eines regionalen Engagements, das auch Bemühungen um Frieden und Stabilität in Kolumbien umfasst.
Schutz für Migrantinnen und Migranten
Venezuela hat die höchste Auswanderungsrate aller lateinamerikanischen Länder. Ein Ende der Auswanderung ist aufgrund der anhaltenden sozioökonomischen Krise und der politischen Lage nicht absehbar. Seit 2016 unterstützen lateinamerikanische Aufnahmeländer und die internationale Gemeinschaft Venezolanerinnen und Venezolaner in den Bereichen Gesundheit, Sanitär- und Wasserversorgung, Ernährungssicherheit und psychosoziale Unterstützung für Frauen und Kinder. In der Vergangenheit konzentrierte sich die Unterstützung der Schweiz auf die Deckung der Grundbedürfnisse entlang der Migrationsrouten. Künftig verfolgt sie einen integrierten regionalen Ansatz: Sie hilft, Gewalt und Ausbeutung einzudämmen, verbessert den Zugang zu Rechts- und Schutzdienstleistungen für Migrantinnen und Migranten und stärkt die lokalen Lebensgrundlagen und Arbeitsmöglichkeiten von Rückkehrenden.
Katastrophenvorsorge
Die DEZA hat den Dialog mit den für die Katastrophenprävention und -vorsorge zuständigen Behörden aufgenommen, um mögliche Inhalte der Zusammenarbeit zu skizzieren. In Zukunft wird die DEZA in die Katastrophenprävention und -vorsorge investieren und die zuständigen Behörden sowie relevante nichtstaatliche Akteure dabei unterstützen, ihre Kapazitäten zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit gefährdeter Gemeinschaften zu stärken.
Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Verringerung des Gewaltrisikos
Die Schweiz will die Widerstandsfähigkeit der betroffenen Gemeinschaften und der lokalen Akteure stärken, damit sie in Zukunft besser auf humanitäre Krisen reagieren können. Zudem will die Schweiz die Konfliktprävention und den sozialen Zusammenhalt verbessern, um den potenziellen Bedarf an humanitärer Hilfe verringern.
Ansatz und wichtigste Partner
Die Schweiz arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen und will die Kapazitäten der venezolanischen Akteure kontinuierlich stärken. Zudem trägt sie zur Umsetzung der Mandate des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) bei. Durch ihre Unterstützung der humanitären UNO-Organisationen (Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, Welternährungsprogramm und Hochkommissariat für Flüchtlinge) sowie internationaler und lokaler NGO erreicht die DEZA Migrantinnen und Migranten, Kinder, Familien und Gemeinschaften in Not und kann die Widerstandsfähigkeit lokaler Akteure stärken. Zurzeit intensiviert die Schweiz ausserdem die Zusammenarbeit mit den zuständigen venezolanischen Behörden im Bereich der Katastrophenprävention und -vorsorge.
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