Zentralafrikanische Republik
Nach vielen Jahren des Konflikts sehnt sich die Zentralafrikanische Republik heute nach Frieden und Entwicklung. Die DEZA setzt sich in diesem immer noch fragilen und von extremer Armut geprägten Land insbesondere für den Schutz der Zivilbevölkerung, eine bessere Grundversorgung im Gesundheitssektor sowie für Frieden und Versöhnung ein.

Kontext Zentralafrikanische Republik
2019 wurde in der Zentralafrikanischen Republik ein Abkommen für Frieden und Versöhnung unterzeichnet. Auch wenn sich die allgemeine Lage mittlerweile stabilisiert hat, herrschen weiterhin Unsicherheit und Gewalt durch bewaffnete Gruppen. Öffentliche Dienstleistungen sind vor allem ausserhalb der Hauptstadt Bangui nur beschränkt verfügbar, und rund zwei Drittel der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die Schweiz leistet seit den 1990er-Jahren humanitäre Hilfe, seit 2013 mit einem regelmässigen finanziellen Engagement, das zunächst von N’Djamena (Tschad), dann von Yaoundé (Kamerun) aus koordiniert wurde. 2022 wurde in Bangui ein humanitäres Büro eröffnet. Diese ständige Präsenz ermöglicht es der DEZA, einen aktiven Dialog mit den Behörden, der Zivilgesellschaft und verschiedenen Partnern zu führen. Im Mittelpunkt ihres Engagements stehen der Schutz der Zivilbevölkerung, die Einhaltung des humanitären Völkerrechts, die Achtung der Menschenrechte sowie die Stärkung des Nexus zwischen Frieden, humanitärer Hilfe und Entwicklung.
Frieden und Versöhnung
Über die Stiftung Hirondelle unterstützt die DEZA den lokalen Radiosender «Ndeke Luka». Der unabhängige Sender deckt als einer der wenigen auch in Krisenzeiten das ganze Land ab. Er produziert und verbreitet glaubwürdige Informationen, die das friedliche Zusammenleben der Menschen in der Zentralafrikanischen Republik fördern. Die Schweiz unterstützt ausserdem den Sonderstrafgerichtshof der Zentralafrikanischen Republik, der 2015 eingerichtet wurde, um schwere Menschenrechtsverletzungen und Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht, die seit dem 1. Januar 2003 begangen wurden, zu untersuchen und die Täter vor Gericht zu bringen.
Grundversorgung
Seit 2023 kofinanziert die Schweiz ein Programm der Weltbank zur Transformation und Stärkung der Kapazitäten des nationalen Gesundheitssektors. Mit dem DEZA-Beitrag wird die Ausbildung und Spezialisierung von (medizinischem und paramedizinischem) Gesundheitspersonal finanziert. Ziel ist es, das Dienstleistungsangebot im Land und insbesondere in den unterversorgten Regionen zu verbessern.
Koordination von humanitärer Hilfe und Zugang
Die Lage in der Zentralafrikanischen Republik ist nach wie vor fragil. Für humanitäre Akteure ist das Land immer noch eines der gefährlichsten der Welt, und der Zugang zur notleidenden Bevölkerung ist stark erschwert. Vor diesem Hintergrund ist die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch alle bewaffneten Kräfte und Gruppen für die Schweiz prioritär. Die DEZA setzt sich ausserdem für eine bessere Zusammenarbeit zwischen internationalen und nationalen humanitären Akteuren sowie für die Professionalisierung der zivilgesellschaftlichen Organisationen des Landes ein. In diesem Sinne arbeitet sie in Bangui und mehreren anderen Städten mit dem «Maison des Services» zusammen.
Ansatz und wichtigste Partner
Das humanitäre Büro der Schweiz in der Zentralafrikanischen Republik hat mit ausgewählten internationalen und nationalen Nichtregierungsorganisationen (NGO) Partnerschaften abgeschlossen, je nach Bedarf und Ausgangslage (Nexus). Im Vordergrund stehen dabei die Stärkung der Unabhängigkeit und der Kompetenzen lokaler Organisationen sowie nationaler und lokaler Behörden. Das Hauptziel ist die Unterstützung der Behörden, damit sie im ganzen Land eine Grundversorgung von hoher Qualität anbieten können. Die Schweiz setzt sich in der Zentralafrikanischen Republik für eine bessere Koordination der humanitären Hilfe und der Entwicklungsmassnahmen sowie für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts ein.
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Eichenweg 5
3003 Bern