Veröffentlicht am 12. März 2025

Organisation der Vereinten Nationen

Die aktuellen Herausforderungen – ob nun Armutsbekämpfung oder humanitäre Hilfe – müssen auf globaler Ebene gelöst werden. Dabei spielen die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) und Unterorganisationen eine zentrale Rolle. Die Schweiz gehört zu den wichtigen Geberländern der Vereinten Nationen und wirkt auch in den Leitungsgremien der UNO mit.

Gebäude der UNO in Genf mit aneinandergereihten Länderflaggen. — Der Palais des Nations, Sitz der UNO in Genf. — © EDA

Die Schweiz ist seit ihrem Beitritt im September 2002 Vollmitglied der UNO. Sie wirkt bei den Entscheiden, mit denen die Weichenstellungen für die UNO-Unterorganisationen und die gesamte internationale Entwicklungszusammenarbeit vorgenommen werden, mit. Die UNO ist die einzige Organisation, in der globale Entwicklungsfragen von allen interessierten Akteuren diskutiert werden. Mit ihren 193 Mitgliedstaaten verfügt sie über eine weltweit einzigartige Universalität und Legitimität. Die UNO spielt eine wichtige Rolle bei der Erarbeitung eines rechtlichen Rahmens für zentrale Entwicklungsfragen. Ihre Legitimität beruht auf ihrer Neutralität, ihrer Expertise und ihrer weltweiten Präsenz.

Die DEZA arbeitet mit den UNO-Organisationen zusammen, die in der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe und der Friedensförderung tätig sind. Mit so genannten Kernbeiträgen unterstützt sie jene UNO-Organisationen, die sie gemäss den Schwerpunkten der Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz als prioritäre Partnerorganisationen bezeichnet. Im Rahmen dieser Unterstützung nimmt sie Einsitz in den Leitungsgremien und nimmt Einfluss auf deren strategischen und operationellen Zielsetzungen. Auch auf Länderebene arbeiten die Schweiz und ihre Vertretungen vor Ort mit den UNO-Organisationen zusammen.

Folgende UNO-Organisationen und -Agenturen sind prioritäre Partnerorganisationen der DEZA:

Das UNDP (Englisch) ist die wichtigste Agentur der UNO für internationale Entwicklung. Es unterstützt Länder dabei, die politischen und institutionellen Voraussetzungen zu entwickeln, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Dabei konzentriert es sich auf drei Bereiche: nachhaltige Entwicklung, demokratische Regierungsführung und Friedenskonsolidierung sowie Klima- und Katastrophenresistenz. Das UNDP spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
Das UNHCR (Englisch) setzt sich seinen Statuten sowie der Genfer UNO-Flüchtlingskonvention von 1951 und dem Protokoll von 1967 folgend für den Schutz von Flüchtlingen weltweit und nachhaltige Lösungen ihrer Situation ein. Dazu gehören auch Staatenlose und Binnenvertriebene. Das UNHCR arbeitet eng mit Regierungen, regionalen und internationalen Organisationen sowie mit Nichtregierungsorganisationen zusammen. Es bezieht betroffene Flüchtlinge in Entscheidungen mit ein, die sich unmittelbar auf sie auswirken.
UNFPA (Englisch) ist die Entwicklungsagentur der Vereinten Nationen, welche die Länder in Fragen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, der geschlechtsspezifischen Gewalt und der Rechte von Frauen und Mädchen unterstützt. Ziel ist es, die Müttersterblichkeit zu senken und die Lebensbedingungen von Frauen, Mädchen und Jungen zu verbessern. Der Fonds unterstützt die Länder auch bei der Erhebung und Analyse demographischer Daten, die für die Entwicklung von Politiken und Programmen zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung genutzt werden.
UNICEF (Englisch) setzt sich weltweit für die Verwirklichung der Rechte von Kindern ein. Von der schnellen Nothilfe bis zum langfristigen Wiederaufbau setzt sich UNICEF dafür ein, dass jedes Kind, unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft, gesund und sicher aufwachsen und seine Fähigkeiten voll entfalten kann. Als eine der grössten Entwicklungs- und humanitären UNO-Organisationen ist UNICEF die wichtigste Partnerin der Schweiz für den Schutz von Kindern sowohl in Entwicklungsländern als auch in Krisensituationen.

Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes von 1989 (Englisch)
UN Women (Englisch) setzt sich weltweit für die Gleichstellung der Geschlechter ein und überwacht normative Standards, damit alle Frauen und Mädchen ihre Menschenrechte wahrnehmen und ihr Potenzial ausschöpfen können. UN Women ist ein zentraler Partner der Schweiz bei der Stärkung der wirtschaftlichen und politischen Rechte und Teilhabe von Frauen und bei der Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt. Durch UN Women wird eine Hebelwirkung für die Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeit aller UNO-Akteure erzielt.

Erklärung von Peking und Aktionsplattform von 2015 (Englisch)
Das WFP ist die grösste humanitäre Organisation der Welt, die Hunger und Unterernährung in mehr als 120 Ländern bekämpft. Das WFP unterscheidet sich von anderen Organisationen der Vereinten Nationen durch sein doppeltes Mandat: humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Es stellt Nahrungsmittelhilfe für Menschen in Notsituationen bereit und unterstützt Regierungen mit langfristigen Initiativen in Fragen der Ernährungssicherheit. Die Schweiz unterstützt das WFP technisch und finanziell in den Bereichen Schutz und Rechenschaftspflicht gegenüber der betroffenen Bevölkerung, Lokalisierung der Hilfe und institutionelle Gouvernanz.
Das OCHA (Englisch) ist Teil des Sekretariats der Vereinten Nationen und hat die Aufgabe, die weltweite Nothilfe zu koordinieren, um Leben zu retten und Menschen in humanitären Krisen zu schützen. OCHA setzt sich für eine wirksame und prinzipienbasierte humanitäre Hilfe ein, die von allen für alle geleistet wird. Die Schweiz führt mit OCHA einen regelmässigen institutionellen und operationellen Dialog über die Stärkung des humanitären Koordinierungssystems durch eine stärkere Führung und spezifische Instrumente, insbesondere in den Bereichen zivil-militärische Koordinierung, Suche und Rettung, Katastrophenbewertung und Umweltnotfälle.
Das DCO (Englisch) verwaltet das System der residierenden Koordinatorinnen und Koordinatoren mit dem Ziel, die Kapazität, Effektivität und Effizienz des gesamten UNO-Entwicklungssystems zu unterstützen. Das DCO hat seinen Sitz in New York und verfügt über regionale Teams in Addis Abeba, Amman, Bangkok, Istanbul und Panama. Es unterstützt 130 Koordinatorinnen und Koordinatoren und 132 Büros, die insgesamt 162 Länder und Territorien abdecken. Damit ist DCO ein unverzichtbarer Partner der Schweiz bei der Umsetzung der Reformen des UNO-Entwicklungssystems.
Das UNRWA (Englisch) hat ein Mandat in den Bereichen humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit: Es bietet palästinensischen Flüchtlingen Hilfe und Schutz, bis eine gerechte und dauerhafte Lösung für ihre Situation gefunden ist. Das UNRWA ist im Gazastreifen, im Westjordanland (einschliesslich Ostjerusalem), in Jordanien, im Libanon und in Syrien tätig. Seine Dienste umfassen Gesundheit, Bildung, Infrastruktur und Verbesserung der Lager, Hilfsdienste für die Gemeinschaft, Mikrofinanzierung und Nothilfe, insbesondere bei bewaffneten Konflikten.
Die WHO (Französisch) leitet und koordiniert die Aktivitäten der Vereinten Nationen im Bereich der Gesundheit. Die WHO setzt sich aktiv dafür ein, dass alle Menschen in den Genuss der bestmöglichen Gesundheit kommen, auch die Ärmsten und Schwächsten, die in Ländern mit niedrigem Einkommen leben oder mit gesundheitlichen Notlagen konfrontiert sind. Die Schweiz ist Gründungsmitglied der WHO und beherbergt deren Hauptsitz der Organisation in Genf. Als souveräner Mitgliedstaat steht es der Schweiz frei, Anpassungen an bestehenden Vorschriften zu übernehmen oder neue Instrumente der Organisation zu unterzeichnen und zu ratifizieren.
Das UNAIDS (Englisch) verfolgt das Ziel, die Ausbreitung von HIV zu verhindern, die Lebenserwartung und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, die Stigmatisierung und Diskriminierung im Zusammenhang mit HIV/AIDS zu verhindern und abzubauen sowie einen umfassenden und koordinierten Ansatz im Bereich HIV/AIDS sicherzustellen. Das UNAIDS, mit Sitz in Genf, ist eine der wichtigsten Quellen für Daten zu HIV/AIDS und entwickelt auf dieser Grundlage Strategien zur Prävention und Behandlung von HIV/AIDS.
Der IFAD (Englisch) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die Aufgabe des IFAD ist es, die ländliche Wirtschaft und die Ernährungssysteme so umzugestalten, dass sie produktiver, widerstandsfähiger und nachhaltiger werden. Der IFAD vereint den Status einer spezialisierten UNO-Entwicklungsagentur und einer internationalen Finanzinstitution. Dadurch kann er eine entscheidende Rolle bei der Mobilisierung von Finanzmitteln für die landwirtschaftliche und ländliche Entwicklung spielen.
Das UNDRR (Englisch) bringt Partner zusammen, um sicherere und widerstandsfähigere Gemeinschaften zu schaffen. Es unterstützt die Länder bei der Umsetzung des Sendai-Rahmenwerks für Katastrophenvorsorge, fördert die Kohärenz mit der Agenda 2030 und dem Pariser Abkommen und setzt sich für die Integration der Katastrophenvorsorge in alle öffentlichen und privaten Investitionen ein, um Leben zu retten und Verluste durch Katastrophen zu verringern.