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MitteilungVeröffentlicht am 26. September 2025

Schweizer Beitrag zu umweltfreundlichem Wachstum in Afrika

Ohne zuverlässige Stromversorgung können Millionen von Menschen in Subsahara-Afrika ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Die Schweiz unterstützt CEI Africa und leistet so einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Wachstum in der Region. Sie hilft unterversorgten Gemeinschaften beim Ausbau produktiver Energienutzung. Dank Solarlösungen werden neue Märkte erschlossen, grüne Arbeitsplätze geschaffen und die Resilienz der Gemeinschaften gestärkt.

Eine Solaranlage auf kargem Boden.

Im abgelegenen Norden Kenias, wo die Wüste an den Turkana-See grenzt, fangen Fischer unter der prallen Sonne Tilapias und Nilbarsche. Der See, den die Einheimischen «Anam Ka'alakol», Meer der vielen Fische, nennen, hat die Menschen in der Region lange Zeit ernährt. Früher verdarb ein Grossteil des täglichen Fangs innerhalb weniger Stunden, weil es an Kühlsystemen fehlte. Die Folgen waren Einkommensverluste und Gesundheitsrisiken. Heute gibt es dank der Unterstützung der Schweiz solarbetriebene Gefrierkühler, die den Fisch frisch halten. Es entstanden neue Arbeitsplätze, die Menschen können ihren Lebensunterhalt vor Ort sichern, und es eröffnen sich zusätzliche Absatzmärkte.

Energiezugang für wirtschaftlichen Fortschritt

Mehr als 600 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika, also etwa 53 Prozent der Bevölkerung der Region, leben ohne zuverlässige Stromversorgung. Dies wirkt sich negativ auf ihre Gesundheit und Sicherheit sowie auf ihren Zugang zu wichtigen Dienstleistungen aus. Der Zugang zu Energie entspricht nicht nur einem Grundbedürfnis, sondern kann auch sonst Einiges bewirken. Die produktive Energienutzung (Productive Use of Energy, PUE) fördert einkommensgenerierende Tätigkeiten und sorgt langfristig für resilientere Gemeinschaften. Zu nennen sind beispielsweise solarbetriebene Bewässerungsanlagen, Kühllager und kleine Produktionsbetriebe. Dank dem Energiezugang entstehen für die Menschen neue wirtschaftliche Möglichkeiten.

PUE bringt Vorteile für alle: Haushalte und Unternehmen erhalten eine zuverlässige Stromversorgung, können wachsen und ihre Lebensgrundlagen verbessern; Stromversorger sichern sich ein regelmässiges Einkommen; Investoren profitieren sowohl von der gesellschaftlichen Wirkung als auch von einem nachhaltigen Geschäftsmodell.

Obwohl viele Energieunternehmen ein grosses Wirkungspotenzial haben, fällt es ihnen schwer, die für ihr Wachstum erforderliche Finanzierung zu erhalten. In diesem Zusammenhang wurde 2021 von der KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Stiftung Clean Energy and Energy Inclusion Africa (CEI Africa) gegründet. Um die Lücke zu schliessen, vermittelt CEI Africa kleinen und mittleren Energieunternehmen in ganz Subsahara-Afrika die benötigten Instrumente und bietet Unterstützung an. Dazu gehören Crowdfunding, Zuschüsse und Darlehen sowie massgeschneiderte Fördermassnahmen für Unternehmen. Finanzielle Unterstützung erhalten die Unternehmen unter der Voraussetzung, dass sie einen messbaren sozialen und wirtschaftlichen Impakt erzielen.

Wirkung belohnen, Wachstum fördern

CEI Africa stellt Energieunternehmen über Social Impact Incentives (SIINC) Zuschüsse zur Verfügung. Dieses Instrument belohnt die erfolgreiche Umsetzung und messbare Wirkung von PUE-Lösungen. Ergänzt wird das Angebot durch technische Hilfe und erlassbare Darlehen, das heisst, Darlehen, die nicht zurückbezahlt werden müssen, wenn das Unternehmen bestimmte Ziele erfüllt. Beide Massnahmen sollen bewirken, dass die Unternehmen ihre Ziele erreichen, sich für Zuschüsse qualifizieren und zu einem nachhaltigen Wachstum für alle beitragen.

Unterstützung der Schweiz mit nachhaltiger sozialer Wirkung

Im Jahr 2022 beteiligte sich die Schweiz über die DEZA mit ursprünglich fünf Millionen Franken an CEI Africa und stellte im Jahr 2025 weitere vier Millionen Franken zur Verfügung. Die Schweiz fördert primär die produktive Energienutzung, damit Lösungen wie Solar-Bewässerung und Kühllager in den Gemeinschaften, die sie am dringendsten benötigen, schneller zur Verfügung stehen.

Mit der Unterstützung der DEZA führte CEI Africa zwei Aufrufe zur Projekteingabe durch und vergab Zuschüsse in Höhe von 4,5 Millionen US-Dollar an 24 Unternehmen in sieben Ländern. Diese Unternehmen werden voraussichtlich rund 10 000 PUE-Lösungen realisieren und damit schätzungsweise 260 000 Menschen erreichen. Die Umsetzung ist bereits im Gange, und die ersten Ergebnisse werden derzeit überprüft. Ein dritter Aufruf, der im September 2025 abgeschlossen wurde, dürfte die Wirkung nahezu verdoppeln.

Die Schweiz betrachtet die Förderung des Energiezugangs für alle nicht nur als humanitäres Engagement, sondern auch als strategische Investition. Der Zugang zu Energie schafft die Grundlage für weiterreichende Veränderungen. Zudem handelt es sich um eine klimafreundliche Lösung, weil sie die produktive Nutzung von sauberer und erschwinglicher Energie ermöglicht und so grüne Arbeitsplätze in lokalen Unternehmen schafft. Mit der Unterstützung von CEI Africa trägt die Schweiz zur Armutsbekämpfung und zum Aufbau einer resilienten und inklusiven Wirtschaft bei – ein wichtiger Schritt in eine nachhaltigere Zukunft.

Was sind Social Impact Incentives?

Social Impact Incentives (SIINC) sind ein innovatives Finanzierungsmodell, das von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Organisation Roots of Impact gemeinsam entwickelt wurde.

SIINC sind eine Form von Prämie, die Unternehmen gewährt wird, wenn sie eine messbare und überprüfte gesellschaftliche Wirkung erzielen. Zu solchen Wirkungen gehören höhere Einkommen für Familien, ein besserer Zugang zu sauberer Energie oder die Stärkung der wirtschaftlichen Stellung von Frauen. Weil SIINC-Prämien unmittelbar mit der Wirkung verknüpft sind, ist das Investitionsrisiko gering, sind die Unternehmen für Investoren attraktiver und haben die Unternehmen einen Anreiz, ihre Lösungen so zu skalieren, dass sie den Gemeinschaften einen dauerhaften Nutzen bringen. Dieser Ansatz stellt sicher, dass die öffentlichen Mittel einen spürbaren sozialen Wandel bewirken und gleichzeitig ein nachhaltiges Unternehmenswachstum fördern.

Kontakt

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)
Eichenweg 5
3003 Bern