Zum Hauptinhalt springen

Veröffentlicht am 14. April 2025

Besetztes Palästinensisches Gebiet und Naher Osten

Der Ansatz der Schweiz im Nahen Osten basiert auf der in den Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (UNO) verankerten Vision zweier demokratischer Staaten, Israel und Palästina, die Seite an Seite innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen leben. Die humanitäre Hilfe der Schweiz schützt das Leben und die Gesundheit der Menschen, die Entwicklungszusammenarbeit fördert Innovation und schafft berufliche Perspektiven für die Jugend.

Eine Gruppe Kinder wartet auf die Essensausgabe.

Kontext Besetztes Palästinensisches Gebiet und Naher Osten

Die Schweiz ist nach wie vor sehr besorgt über die Lage im Nahen Osten. Sie ruft alle Parteien dazu auf, die Zivilbevölkerung zu schützen und das humanitäre Völkerrecht zu respektieren. Angesichts der dramatischen humanitären Folgen des Konflikts hat die Schweiz bis Ende 2023 weitere 90 Millionen Franken für humanitäre Hilfe bereitgestellt, davon 81 Millionen für das Besetzte Palästinensische Gebiet und den Rest für die Region. Die Gelder gingen an die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, die UNO sowie an zivilgesellschaftliche Organisationen aus der Schweiz. Diese Organisationen bieten der betroffenen Zivilbevölkerung Schutz und Unterkunft, versorgen sie mit Grundnahrungsmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln und sind in den Bereichen Wasserversorgung und Siedlungshygiene tätig. Zusätzlich wurden im Juni 10 Millionen Franken für den Nothilfe-Appell des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) gesprochen. Dieser Beitrag ist auf den Gazastreifen beschränkt und deckt die dringendsten Grundbedürfnisse wie Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte, medizinische Grundversorgung und Logistik. Angesichts des Wiederaufflammens der Kinderlähmung im Gazastreifen hat die Schweiz zudem die von der UNO organisierte Impfkampagne mit einer Million Franken unterstützt. Die DEZA ist seit Jahrzehnten im Besetzten Palästinensischen Gebiet tätig und setzt sich für die Deckung der humanitären Bedürfnisse ein. Sie unterstützt die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Bevölkerung.

Die Schweiz unterstützt einen inklusiven Dialog und trägt zur Stärkung der Menschenrechte und zur Einhaltung des Völkerrechts bei. Mit ihrer auf humanitären Grundsätzen basierenden humanitären Hilfe will sie Leben und Gesundheit der Menschen schützen, Perspektiven eröffnen und nachhaltige Lebensgrundlagen schaffen. Mit ihrem Know-how fördert die Schweiz das Innovationspotenzial im Besetzten Palästinensischen Gebiet in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor. Sie setzt sich für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter ein.

Konfliktprävention und Friedensförderung

Die Schweiz schafft Raum für den Austausch zwischen den Gemeinschaften sowie politischen und religiösen Würden- und Entscheidungsträgern, um Vertrauen zu aufzubauen und gleichberechtigte Formen des Zusammenlebens zu ermöglichen. Sie unterstützt die Umsetzbarkeit einer Zweistaatenlösung und fördert die Voraussetzungen für die interpalästinensische Aussöhnung und die nationale Einheit.

Schutz und Gouvernanz

Die Schweiz fördert den Schutz der Menschenwürde der verletzlichsten Bevölkerungsgruppen, insbesondere im Kontext von Diskriminierung und illegaler Siedlungsexpansion. Sie setzt sich für die Rechte der palästinensischen Bevölkerung auf Gesundheit, Zugang zu Wasser und natürlichen Ressourcen ein. Die Gleichstellung der Geschlechter wird durch lokale Initiativen gegen geschlechtsspezifische Gewalt mittels Anwaltschaft, Rechtshilfe und psychosozialer Betreuung gefördert. Die Schweiz unterstützt auch humanitäre Akteure und Menschenrechtsorganisationen. Auf lokaler Ebene fördert die Schweiz die soziale Inklusion und die Verbesserung der Grundversorgung, indem sie die Kapazitäten der Gemeinschaften stärkt und die breite Teilnahme an Entscheidungsprozessen unterstützt. Im Sinne des Nexus zwischen Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe ergänzen humanitäre Akteure und die UNO diese Aktivitäten mit Dienstleistungen im Bildungs-, Gesundheits- und Wassersektor.

Inklusive wirtschaftliche Entwicklung

Die Schweiz trägt dazu bei, Arbeitsplätze zu erhalten und neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, insbesondere für junge Menschen und Frauen. Der Schwerpunkt liegt auf der Land- und Ernährungswirtschaft, in der 25% der Arbeitskräfte beschäftigt sind. Durch Partnerschaften mit dem Privatsektor werden Kompetenzen gefördert, die den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. Die Schweiz unterstützt zudem Initiativen und Start-ups, die ein hohes Beschäftigungspotenzial und eine starke soziale Wirkung versprechen. Partnerschaften werden mit Schweizer Akteuren, insbesondere mit Hochschulen, Innovationsinstituten und dem Privatsektor, sowie mit relevanten regionalen Akteuren angestrebt.

Ansatz und wichtigste Partner

Der Ansatz der Schweiz im Nahen Osten basiert auf der in den Resolutionen des Sicherheitsrats der UNO verankerten Vision zweier demokratischer Staaten, Israel und Palästina, die in sicheren und anerkannten Grenzen Seite an Seite leben. Die Schweiz setzt auf eine komplementäre und flexible Kombination von Partnerschaften mit internationalen Organisationen wie der UNO, den internationalen Finanzinstitutionen, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Zu den wichtigsten Partnern der Schweiz im Nahen Osten gehören zudem internationale, lokale und Schweizerische zivilgesellschaftliche Organisationen, nationale Behörden sowie weitere öffentliche und private Partner vor Ort (z.B. Universitäten, Technologieparks oder Berufsverbände). Die UNRWA ist eine lebenswichtige multilaterale Organisation, die Flüchtlingen in Gaza und im Westjordanland Bildung, medizinische Versorgung und sozialen Schutz bietet. Im Besetzten Palästinensischen Gebiet werden Partnerschaften mit gleichgesinnten Ländern angestrebt. Die Schweiz beteiligt sich zudem an den Koordinationsmechanismen der humanitären Geberorganisationen. Bei der Auswahl der Partner wird auf die Vereinbarkeit mit den Werten und Prioritäten der schweizerischen Aussenpolitik sowie auf Professionalität, Effizienz und Wirksamkeit geachtet. Die Unterstützung aller Partner unterliegt einem strengen Monitoring.

Geschichten

Menschen mit Wasserkanistern stehen um einen Lastwagen herum, der Wassertanks geladen hat.

29. Juli 2025

Beiträge an humanitäre Partner im besetzten palästinensischen Gebiet

Die DEZA arbeitet direkt mit humanitären Partnerorganisationen zusammen, um den akuten Bedürfnissen der Zivilbevölkerung zu begegnen.

Junge Data-Science-Nachwuchsunternehmer aus dem Gazastreifen auf dem EPFL-Campus.

10. Juli 2023

Praktika in Schweizer Start-ups und Forschungslabors für IT-Talente aus Gaza

Fünf Data-Science-Nachwuchstalente aus dem Gazastreifen sammeln wertvolle Erfahrungen in der Schweiz.

Patricia Danzi gibt zwei verschleierten jungen Frauen, die an einem Computer arbeiten, einige Tipps.

22. April 2022

Die junge Generation im Nahen Osten – zwischen Herausforderungen und neuen Perspektiven

Patricia Danzi und Botschafter Simon Geissbühler teilen ihre Eindrücke aus dem Nahen Osten in einem Interview.

Kontakt

DEZA / Europa und Mittlerer Osten
Eichenweg 5
3003 Bern