Burkina Faso
Im Rahmen ihrer internationalen Zusammenarbeit in Burkina Faso legt die DEZA den Schwerpunkt auf drei Bereiche, die zur Armutsbekämpfung beitragen: Gouvernanz und Demokratie, Grundbildung und Berufsbildung sowie makroökonomische Unterstützung und lokale Wirtschaftsförderung. Seit 2019 leistet sie zudem humanitäre Hilfe für besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen und unterstützt die Anstrengungen zur Förderung des Friedens und des sozialen Zusammenhalts.

Kontext Burkina Faso
Trotz eines relativ hohen Wirtschaftswachstums, unter anderem dank dem Export von Gold und Baumwolle, zählt Burkina Faso nach wie vor zu den ärmsten und fragilsten Ländern der Welt. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten und betreibt Subsistenzlandwirtschaft im Familienverband. Seit 2020 nimmt in Burkina Faso die Gewalt im Zusammenhang mit den Aktivitäten gewaltbereiter extremistischer Gruppen exponentiell zu. Dies untergräbt die politische Stabilität des Landes zusätzlich und erschwert das Leben der Bevölkerung. 2022 gab es in Burkina Faso zwei Staatsstreiche, und im Mai 2024 wurde die militärische Übergangsregierung um fünf Jahre verlängert. Vor diesem Hintergrund passt die Schweiz ihre Projekte an, um Entwicklungserfolge zu bewahren, das Leid der Bevölkerung zu lindern und die Konfliktbewältigung im Hinblick auf die Überwindung der Krise zu erleichtern.
Gouvernanz und Demokratie
Die Schweiz stärkt die Kompetenzen lokaler Akteure, indem sie den Fokus auf Gouvernanz-, Dezentralisierungs- und Bürgerschaftsfragen legt. Sie leistet Unterstützung beim Ausbau und Unterhalt der Infrastruktur und fördert die Bereitstellung guter und tragfähiger öffentlicher Dienstleistungen. Dank der Unterstützung der Schweiz wurden in den letzten vier Jahren Infrastrukturvorhaben realisiert, die fast 2 Millionen Menschen zugutekamen und die Schaffung lokaler Arbeitsplätze förderten. Zudem stärkt die Schweiz die Kapazitäten von zivilgesellschaftlichen Organisationen, um die Überwachung und Beeinflussung der öffentlichen Politik, die Rechenschaftspflicht und die Bekämpfung von Geschlechterungleichheiten zu unterstützen. Mit ihrer Medienunterstützung (darunter 38 Gemeinschaftsradios, die 75% des Landes abdecken) fördert sie die Produktion und Verbreitung qualitativ hochwertiger Informationen zu Themen wie Jugend, Geschlechterfragen, gute Regierungsführung und friedlicher Machtwechsel.
Grundbildung und Berufsbildung
Die Schweiz unterstützt diverse Programme, die die Qualitätsförderung im Bildungsbereich zum Ziel haben:
- Ausbildung von Lehrkräften;
- Ausarbeitung von Lehrmitteln;
- Schulungsangebote für Kinder und junge Erwachsene, die keinen Zugang zu formaler Bildung haben;
- Berufsbildungsangebote (in Zusammenarbeit mit Berufsverbänden, Privatwirtschaft und regionalen öffentlichen Dienstleistern);
- Bildungskontinuität für vertriebene Kinder.
Dank der Schweiz erhielten in den letzten vier Jahren 15’000 jugendliche Schulabbrecherinnen und Schulabbrecher Zugang zu einem Grund- und Berufsbildungsangebot im Bereich Land-, Forst- und Weidewirtschaft. Mit ihrem Engagement trug die Schweiz ausserdem dazu bei, dass seit 2017 rund 875’000 Kinder, die wegen der unsicheren Lage aus ihren Dörfern geflohen waren, in einem geschützten Umfeld zur Schule gehen können.
Lokale Wirtschaftsförderung
Um die Einkommen der Landwirte zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen, unterstützt die Schweiz die Modernisierung der landwirtschaftlichen Familienbetriebe in bedeutenden Branchen: Gemüse- und Reisanbau, Viehzucht und Nicht-Holz-Waldprodukte. Verbesserungen bei der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Landwirtschaftsprodukten steigern die Rentabilität der Familienbetriebe und stärken die Ernährungssicherheit. Innerhalb von vier Jahren profitierten fast 625’000 Erwerbstätige (wovon 60% Frauen) direkt von der Unterstützung der Schweiz. Die Schweiz stärkt zudem die Verhandlungskompetenzen der Bauernorganisationen und trägt dazu bei, dass die Landwirtinnen und Landwirte Einfluss auf die nationale Politik nehmen können.
Ansatz und wichtigste Partner
Die Schweiz ist seit 1974 durch die DEZA in Burkina Faso vertreten. Seit 1994 unterstützt das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) die burkinische Regierung zudem in ihren Bemühungen, die Wirtschaft des Landes mit allgemeiner Budgethilfe und technischer Hilfe anzukurbeln. Um den Herausforderungen des Landes wirksam zu begegnen, kombiniert die Schweiz ihre humanitäre Hilfe und ihre Entwicklungsprogramme zur Friedensförderung und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts auf kohärente Weise.
Die wichtigsten Partner der Schweiz in Burkina Faso sind:
- Nationale Partner: staatliche Behörden;
- Lokale und internationale Nichtregierungsorganisationen (NGO);
- Bilaterale und multilaterale Partner.
Geschichten

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