Nordmazedonien
Die Schweiz unterstützt Reformen in Nordmazedonien, die demokratischen Institutionen stärken, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung fördern, natürliche Ressourcen nachhaltig nutzen, sowie Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel reduzieren. Das Kooperationsprogramm beruht auf gemeinsamen Werten und Interessen: Stabilität, Sicherheit, demokratische Regierungsführung, nachhaltige Entwicklung und Partnerschaft. Es trägt zum europäischen Integrationsprozess des Landes bei.

Kontext Nordmazedonien
Der wichtigste Motor des Wandels in Nordmazedonien ist die europäische Perspektive. Die Verzögerungen in der Eröffnungsphase der Beitrittsverhandlungen und der Widerstand einiger Mitgliedstaaten haben das Vertrauen in die Europäische Union (EU) allerdings untergraben und die Gesellschaft polarisiert. Trotz der erzielten Fortschritte verläuft die Umsetzung der Reformen schleppend. Korruption, fehlende Rechtsstaatlichkeit, Abwanderung und ein durch Klientelismus gekennzeichnetes politisches System hemmen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes.
Im Einklang mit den Prioritäten des Landes unterstützt das Kooperationsprogramm 2025-2028 Nordmazedonien bei seinen Reformen im Hinblick auf die europäische Integration. Es fokussiert auf die Bereiche der Gouvernanz, der nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung, der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen, sowie der Resilienz gegenüber dem Klimawandel.
Demokratische und gute Regierungsführung
Die Schweiz setzt sich für Stärkung der Kapazitäten staatlicher Institutionen und der Zivilgesellschaft auf nationaler und lokaler Ebene ein, indem sie Transparenz, Effizienz und Verantwortlichkeit fördert. Zudem unterstützt sie die Inklusion und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, insbesondere von Jugendlichen, Frauen und Minderheiten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung von Korruption, vor allem auf kommunaler Ebene, durch die Entwicklung transparenter Mechanismen, die Kontrolle der Mittelverwendung und die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen. Die Schweiz fördert zudem den Dialog zwischen Behörden, Zivilgesellschaft und politischen Akteuren. Schliesslich unterstützt sie die Reformen des Parlaments, um dessen Unabhängigkeit, Arbeitsweise und Aufsichtsfunktion gegenüber der Exekutive zu stärken, sowie Reformen des Wahlsystems entsprechend den Empfehlungen des Büros für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR) und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
Die Schweiz unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, ihre Produktivität zu steigern und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, insbesondere durch die Förderung von Exporten. Ein besonderer Fokus liegt auf der ökologischen Transformation des Privatsektors und seiner Ausrichtung an europäischen Standards. In enger Zusammenarbeit mit den Handelskammern fördert die Schweiz zudem Reformen in der Berufsbildung und Kompetenzentwicklung, um sicherzustellen, dass der Privatsektor über die benötigten Fachkräfte verfügt und junge Menschen Zugang zu angemessenen Arbeitsplätzen erhalten.
Wasser und Umwelt
Die Schweiz fördert den Ausbau der Infrastruktur sowie der institutionellen, technischen und finanziellen Kapazitäten der Gemeinden und Versorgungsbetriebe, um den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen in den Bereichen Wasser und Abfallwirtschaft zu verbessern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der ökologischen Transformation, der Energieeffizienz und den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in der Abfallwirtschaft. Die integrierte Wasserbewirtschaftung, der Schutz der Biodiversität, die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme sowie die Stärkung der Resilienz gegenüber wasserbedingten Katastrophen stehen ebenfalls im Fokus.
Ansatz und wichtigste Partner
Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz in Nordmazedonien wird von der DEZA und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) gemeinsam umgesetzt und basiert auf bilateralen Abkommen. Die Schweiz beteiligt sich an Programmen, die von mehreren Ländern und/oder den nationalen und lokalen Behörden co-finanziert werden. Dabei verfolgt sie einen systemischen Ansatz, um nationale Institutionen und Systeme zu stärken und die Massnahmen anderer Entwicklungsakteure zu ergänzen.
Die wichtigsten Partner der Schweiz in Nordmazedonien sind:
- Regierung (Ministerien) und Gemeinden;
- Nationales Parlament (Präsidium, Verwaltung, parlamentarische Gruppen), Wahlkommission, Aufsichtsbehörden (Audit, Antikorruptionskommission);
- Privatsektor: KMU, Handelskammern und Beratungsbüros;
- Lokale und internationale zivilgesellschaftliche Organisationen;
- Internationale Organisationen: das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), die Einheit der Vereinten Nationen für die Gleichstellung der Geschlechter und die Ermächtigung von Frauen (UN Women) und das Genfer Zentrum für die Demokratische Kontrolle der Streitkräfte (DCAF);
- Entwicklungsbanken: die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und die Weltbank;
- EU und bilaterale Geberländer: Schweden, die USA und die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Geschichten

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