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Veröffentlicht am 15. April 2025

Sudan

Im Sudan herrscht seit der Eskalation der Gewalt Mitte April 2023 Krieg. Der Konflikt hat das Land in eine der schlimmsten humanitären Katastrophen unserer Zeit gestürzt. Die Schweiz unterstützt die vom Krieg betroffenen Menschen im Sudan und in der Region im Rahmen ihrer internationalen Zusammenarbeit, der Friedensförderung und ihres Engagements auf multilateraler Ebene.

Mehrere Personen gehen an einem weissen Zelt vorbei. Auf dem Zelt steht das Logo des Hochkommissariats für Flüchtlinge der Vereinten Nationen in blauer Schrift.

Kontext Sudan

Die Machtkämpfe und die gewaltsamen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte haben die Armut und die Verletzlichkeit der Zivilbevölkerung im Sudan verschärft. Die Situation hat sich aufgrund der Folgen des Krieges, der seit Mitte April 2023 im Sudan herrscht, weiter verschlechtert. Schätzungen der Vereinten Nationen (UNO) zufolge ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung von Hunger bedroht und dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der bewaffnete Konflikt im Sudan hat Massenvertreibungen verursacht und zur grössten Vertreibungskrise der Welt geführt.

Die Schweiz unterstützt seit den 1990er-Jahren humanitäre Einsätze im Sudan, wobei sie sich auf Nothilfe und Konfliktlösung konzentriert. Die Projekte der DEZA beruhen auf einer integrierten und bereichsübergreifenden Kooperationsstrategie (humanitäre Hilfe, Friedensförderung), die die Aktivitäten der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und des Staatssekretariats für Migration (SEM) umfasst. Die Projekte konzentrieren sich auf die Bereiche Ernährungssicherheit, Schutz der Zivilbevölkerung und langfristige Lösungen für Vertriebene, um die akute Not zu lindern und die Resilienz der Bevölkerung zu stärken.

Krise im Sudan

Mit ihren Aktivitäten in den Bereichen humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung sowie durch ihr Engagement auf multilateraler Ebene setzt sich die Schweiz dafür ein, die Folgen des Krieges im Sudan und in der Region zu lindern. Aufgrund der Sicherheitslage ist die Schweizer Botschaft in Khartum seit dem 23. April 2023 vorübergehend geschlossen. Die Schweiz unterstützt weiterhin die notleidende Bevölkerung im Sudan sowie in den Nachbarländern über ihre Partner, insbesondere das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das Welternährungsprogramm (WFP), das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), den Humanitären Fonds für den Sudan, der vom Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) verwaltet wird, sowie Nichtregierungsorganisationen (NGO).

Ernährungssicherheit und Landwirtschaft

Angesichts der Hungersnot aufgrund des anhaltenden bewaffneten Konflikts, die durch Naturkatastrophen verschärft wird, setzt sich die DEZA für die grundlegenden Bedürfnisse der Zivilbevölkerung ein und trägt zur Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit bei, soweit dies trotz des Konflikts möglich ist. Sie fördert zum Beispiel die lokale Landwirtschaft und gewährt Finanzhilfen, die auf dem Markt investiert werden und so die lokale Wirtschaft und Produktion ankurbeln. Die DEZA unterstützt das WFP, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und andere UNO-Organisationen sowie NGO bei der Verteilung von Nahrungsmitteln und Saatgut. Zudem fördert sie Projekte zur Impfung des Viehbestands, da die Zucht für zahlreiche sudanesische Familien eine wichtige Existenzgrundlage bildet.

Nothilfe

Aufgrund des anhaltenden bewaffneten Konflikts im Sudan ist die Basisinfrastruktur schwer beschädigt oder sogar zerstört, und die Versorgungsketten funktionieren nicht mehr oder nur noch lückenhaft. Die humanitären Akteure sind nicht nur mit einer unsicheren Lage, sondern auch mit zahlreichen bürokratischen und administrativen Auflagen der Konfliktparteien konfrontiert, was sämtliche Hilfsaktionen massiv erschwert. Über ihre Partner unterstützt die DEZA die Nothilfe, um eine bessere Grundversorgung zu gewährleisten. Ausserdem stellt sie ihren UNO-Partnern auch Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) zur Verfügung.

Humanitärer Zugang und Schutz

Der Schutz der Zivilbevölkerung bei bewaffneten Konflikten gehört zu den Prioritäten der Schweiz im Sudan. Unter den Auswirkungen dieses Konflikts leiden in erster Linie Zivilpersonen. Mit ihren Aktivitäten in den Bereichen humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit, Friedensförderung, Anwaltschaft und humanitäre Diplomatie sowie durch ihr Engagement auf multilateraler Ebene setzt sich die Schweiz für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und die Achtung der Menschenrechte ein. Darüber hinaus unterstützt die Schweiz die Tausenden von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen sowie Migrantinnen und Migranten, die vor der Gewalt und den Kämpfen fliehen. Die DEZA setzt sich gemeinsam mit dem SEM für die dringendsten Bedürfnisse dieser Personen ein, wobei auch die Aufnahmegemeinschaften unterstützt werden.

20 Jahre humanitäre Hilfe im Sudan

Die Humanitäre Hilfe der DEZA ist seit 1994 im Sudan präsent. Vor und nach der Paraphierung der Friedensabkommen zwischen der Regierung und der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung im Jahr 2005 konzentrierten sich die Anstrengungen auf den Süden des Landes sowie auf die im Zentrum gelegenen Nuba-Berge. Seit 2003 befasst sich die DEZA auch mit den Folgen des Kriegs in Darfur. Die Unterstützung für die Bevölkerung umfasst sowohl Nothilfe als auch Wiederaufbauprojekte. 2004 wurde ein Büro in Khartum und 2006 ein weiteres in Juba eröffnet, um die Aktivitäten der Humanitären Hilfe und der übrigen Schweizer Akteure zu koordinieren. Nach der Teilung des Landes im Jahr 2011 verdoppelte die DEZA das Budget, das bis zu diesem Zeitpunkt für den Sudan allein vorgesehen war.

Geschichten

Zwei Frauen tragen einen Sack Saatgut.

26. Februar 2024

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