Multilaterale Zusammenarbeit
Die globalen Herausforderungen wie Armut, Hunger, Klimaerwärmung, Gesundheitskrisen, bewaffnete Konflikte, Erreichung der Geschlechtergleichstellung sowie Zwangsmigration (beispielsweise konflikt- und katastrophenbedingte Vertreibung), erfordern koordinierte Anstrengungen und gemeinsame Lösungen der internationalen Gemeinschaft. Deshalb setzt sich die Schweiz für ein starkes und wirksames multilaterales System ein, welches internationale Normen vereinbart, Armut und Leid der Menschen lindert sowie eine nachhaltige Entwicklung und Frieden fördert.

Das multilaterale Engagement ist neben der bilateralen und thematischen Zusammenarbeit ein Grundpfeiler der schweizerischen internationalen Zusammenarbeit. Die Schweiz unterstützt multilaterale Akteure wie UNO Agenturen oder Entwicklungsbanken auf regionaler und globaler Ebene in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Friedensförderung. Dadurch kann sie positive Veränderungen auch in Ländern bewirken, in denen sie keine Präsenz vor Ort hat und trägt als Teil der internationalen Gemeinschaft zu globalen Lösungen bei.
Das Mandat der DEZA für die multilaterale Zusammenarbeit ist in der Aussenpolitischen Strategie und der Strategie der internationalen Zusammenarbeit festgelegt, welche vom Bundesrat und dem Parlament verabschiedet wird. Die DEZA trägt auf vier Ebenen zur multilateralen Zusammenarbeit der Schweiz bei:
Finanzielle Beiträge
Die Schweiz unterstützt multilaterale Organisationen mit so genannten Kernbeiträgen bei der Umsetzung ihres Mandats. Etwa 40% der DEZA Mittel für die multilaterale Zusammenarbeit sind dafür bestimmt. Diese fokussierten Beiträge tragen zum Einfluss der Schweiz auf die strategischen Entscheide der Organisationen bei. Komplementär unterstützt die Schweiz - im Rahmen ihrer Länderprogramme oder thematischen Zusammenarbeit - konkrete Programme von multilateralen Organisationen zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
Technische Unterstützung
In Zusammenarbeit mit ihren multilateralen Partnerorganisationen engagiert sich die Schweiz für die Stärkung der Kapazitäten von Akteuren der internationalen Zusammenarbeit. Diese Unterstützung umfasst finanzielle Beiträge, gemeinsame Forschung oder Wissensaustausch, so wie die Bereitstellung von Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe oder des Expertenpools für zivile Friedensförderung.
Politikdialog
Dank ihrer Mitgliedschaft in den wichtigsten multilateralen Organisationen, der Mitwirkung in internationalen Foren und den finanziellen Beiträgen kann die Schweiz bei der Erarbeitung der globalen Entwicklungsagenda mitbestimmen, innovative Lösungen vorschlagen und als Brückenbauerin wirken. Sie unterstützt Reformbestrebungen für ein wirksameres und effizienteres multilaterales Systems, insbesondere auf Länderebene, und setzt sich damit für die wirksame Umsetzung der Entwicklungsziele auf lokaler, regionaler und globaler Ebene ein.
Zugang zu qualifiziertem Personal
Mit hochqualifizierten Schweizer Expertinnen und Experten in multilaterale Organisationen und durch die Förderung Geschäftspartnerschaften mit dem Schweizer Privatsektor bringt die Schweiz wesentliches technisches und thematisches Know-how in die multilaterale Zusammenarbeit ein. Über Entsendungen von ausgewiesenen Experten (secondments) sowie Programme für junge Fachleute (Junior Professional Officer, JPO und United Nations Volunteers, UNV) ermöglicht das EDA Schweizer Nachwuchskräften wertvolle Erfahrungen in multilateralen Organisationen zu sammeln.

Agenda 2030: die Ziele für nachhaltige Entwicklung der internationalen Gemeinschaft
Am 25. September 2015 verabschiedeten die 193 Mitgliedstaaten der UNO-Generalversammlung die Entwicklungsagenda 2030 mit dem Titel «Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung». In der Agenda wurden 17 neue universelle Ziele und 169 Unterziele für nachhaltige Entwicklung definiert. Die Schweiz hat die Agenda 2030 unterzeichnet und sich damit zur Umsetzung dieser Ziele verpflichtet.
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