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Veröffentlicht am 9. April 2025

Horn von Afrika: Somalia, Kenia, Äthiopien

Die Schweiz konzentriert sich mit ihrem Kooperationsprogramm Horn von Afrika auf die Themen gute Regierungsführung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Migration und Schutz verletzlicher Bevölkerungsgruppen. Geografisch konzentriert sich das Regionalprogramm auf den somalischen Kontext. In Äthiopien und Kenia deckt das Programm die an Somalia angrenzenden halbtrockenen Gebiete ab.

Mehrere Kamele trinken Wasser aus einem Dorfbrunnen. Im Hintergrund sind Frauen mit wassergefüllten Trögen zu sehen. Die Landschaft ist karg.

Kontext Horn von Afrika: Somalia, Kenia, Äthiopien

Das Horn von Afrika ist seit Jahrzehnten von Konflikten geprägt. Schwache Regierungsführung, schlechte öffentliche Dienstleistungen und zunehmend auch die negativen Auswirkungen des Klimawandels behindern eine nachhaltige Entwicklung der Region. Gleichzeitig verfügt das Horn von Afrika dank einer jungen, innovativen Bevölkerung und einer agilen globalen Diaspora über ein grosses Potenzial für positive Veränderungen.

Das Schweizer Kooperationsprogramm Horn von Afrika 2022-2025 baut auf den bereits eingeleiteten Aktivitäten der Schweiz auf. So unterstützt die Schweiz die Bereitstellung von Dienstleistungen und die Wiederherstellung des Vertrauens in staatliche Institutionen. Um die langfristigen Ursachen von Konflikten und Armut zu bekämpfen, fördert sie zudem die regionale Integration über die regionale Wirtschaftsgemeinschaft Intergovernmental Authority on Development (IGAD). Geografischer Schwerpunkt des Regionalprogramms ist Somalia.

Gute Regierungsführung

In Zusammenarbeit mit den somalischen Behörden und ihren multilateralen Partnern unterstützt die Schweiz den somalischen Staat, seine Gliedstaaten und die somalischen Gemeinden beim Aufbau staatlicher Strukturen. Sie fördert die Erbringung öffentlicher Dienstleistungen (Wasser, Gesundheit, Märkte, Strassen und Bildung) auf der Ebene der Lokal- und Distriktverwaltungen. Dadurch soll das Vertrauen der Bevölkerung in ihre lokalen staatlichen Institutionen wiederhergestellt werden. Lokale Entwicklungsfonds, die von Dorfgemeinschaften verwaltet werden, gelten als Modell für die Dezentralisierung der Finanzen.

Ernährungssicherheit

Die Menschen in den Trockengebieten leben von Ackerbau und Viehzucht. Sie sind regelmässig von Dürren und Hungersnöten betroffen, unter denen auch das Vieh leidet. Die Schweiz sieht ihren wichtigsten Beitrag zur Ernährungssicherheit in der Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Ackerbau und Viehzucht betreibenden Bevölkerung, um einerseits stabilere Lebensgrundlagen zu schaffen und andererseits die Grundversorgung der Menschen in Notsituationen zu unterstützen. Zu diesem Zweck fördert die Schweiz die Verbesserung der Produktivität der Viehbestände und der landwirtschaftlichen Erträge durch die Einführung klimafreundlicher Praktiken.

Gesundheit

Die Schweiz trägt in Somalia, Äthiopien und Kenia zum Aufbau eines nachhaltigen Gesundheitssystems für benachteiligte Bevölkerungsgruppen bei. Zu diesem Zweck unterstützt sie Gemeinschaften, die Ackerbau und Viehzucht betreiben, damit sie Zugang zu einer besseren human- und veterinärmedizinischen Versorgung erhalten. Die Schweiz fördert auch die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten mit besonderem Augenmerk auf die Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern. Die Schweiz setzt sich auch für den Schutz von Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt ein.

Migration

Jedes Jahr überqueren zahlreiche Migrantinnen und Migranten das Horn von Afrika. Diese schutzbedürftigen Gruppen benötigen besonderen Schutz. Dazu gehören Flüchtlinge, intern Vertriebene, Asylsuchende, Opfer von Menschenhandel und Menschen, die für sich und ihre Familien eine bessere Zukunft suchen. Die Schweiz trägt dazu bei, den spezifischen Schutzbedürfnissen der Migrantinnen und Migranten und ihrer Aufnahmegemeinschaften durch Aufbau von Know-how, Sensibilisierung, Ausbildung von Regierungsvertretern, Verbesserung der Infrastruktur und Nothilfe gerecht zu werden. Langfristig sollen sie in die Lage versetzt werden, für sich selbst zu sorgen. Um Flüchtlingen und intern Vertriebenen eine längerfristige Perspektive zu geben, unterstützt die Schweiz die Behörden am Horn von Afrika bei der Suche nach dauerhaften Lösungen für Vertriebene.

Ansatz und wichtigste Partner

Die Schweiz fördert die Gleichstellung der Geschlechter. Sie setzt sich auch für ein System der Rechenschaftspflicht bei der Vergabe öffentlicher Gelder ein. Sie kombiniert Instrumente der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit, politische und diplomatische Massnahmen sowie Migrations- und Sicherheitsinstrumente zu einem ganzheitlichen Ansatz. Die Schweiz arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen und unterstützt diese mit finanziellen Beiträgen oder mit Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH).

Die wichtigsten Partner der Schweiz am Horn von Afrika sind:

  • Schweizer Nichtregierungsorganisationen (NGO) und Institutionen;
  • Nationale und regionale Institutionen: Ministerien, Provinz-, Bezirks- und Lokalverwaltungen, die IGAD und lokale Entwicklungsfonds;
  • Internationale und lokale NGO und Organisationen;
  • Multilaterale Partner: das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das Welternährungsprogramm (WFP), das Hochkommissariat für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR), das Büro der Vereinten Nationen zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO);
  • Lokale Privatsektor;
  • Andere Geberländer.

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