Gesundheit und Ernährung
Gesundheit und Ernährungssicherheit gehören zu den Schwerpunkten der Aussenpolitischen Strategie 2024-2027 und der Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2025-2028 der Schweiz. Die Schweiz nutzt ihre thematischen Kompetenzen – innerhalb der DEZA, der Schweizer Hochschulen, der Nichtregierungsorganisationen (NGO) und des Privatsektors – sowie das internationale Genf, das wichtige globale Akteure aus diesen Sektoren beherbergt, um einen «One Health»-Ansatz voranzutreiben und gesunde Lebensräume und Ernährungssysteme zu fördern.

Thematischer Kontext
Die Auswirkungen von Covid-19 haben zusammen mit der Klimakrise sowie langanhaltenden Kriegen und Konflikten unmittelbare Folgen für globale Gesundheits- und Ernährungssysteme. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten, ein Drittel kann sich keine gesunde Ernährung leisten, und jeder zehnte Mensch leidet täglich Hunger. Nahrungsmangel, unsichere Lebensmittel und ungesunde Ernährung sind zusammen für etwa ein Drittel der weltweiten Krankheitslast verantwortlich.
Prognosen zufolge wird sich die Gesundheitslage infolge eines unsichereren Zugangs zu grundlegenden Gesundheitsdiensten verschlechtern. Gleichzeitig geraten die Ernährungssysteme zunehmend unter Druck durch den wachsenden Wettbewerb um natürliche Ressourcen, nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und ungesunde Konsumgewohnheiten, die den Klimawandel und den Verlust an Biodiversität beschleunigen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt sich die DEZA für die Stärkung der globalen Gesundheits- und Ernährungssysteme durch einen «One Health»-Ansatz ein, der den Zusammenhängen zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen im Ökosystem Rechnung trägt.
Schweizer Know-how
Die Schweiz erbringt in drei Bereichen einen Mehrwert für die globalen Gesundheits- und Ernährungssysteme:
- Gestützt auf ihre thematischen Kompetenzen im Bereich Gesundheit und Ernährung engagiert sich die DEZA im politischen Dialog, um positive globale Rahmenbedingungen für Gesundheits- und Ernährungssysteme zu schaffen.
- Die thematische Sektion mobilisiert die in der Schweiz ansässigen Akteure – renommierte Hochschulinstitutionen, internationale Nichtregierungsorganisationen und den Privatsektor – sowie Schweizer Know-how, Fachwissen, Produkte, Dienstleistungen und Konzepte.
- Das internationale Genf, das wichtige globale Akteure in den Bereichen Gesundheit, Humanitäres, Menschenrechte und Handel beherbergt, verschafft der Schweiz einen einzigartigen Zugang zur internationalen Gemeinschaft und eine einmalige Ausgangsposition, um Komplementarität, Zusammenarbeit und Synergien zwischen diesen Akteuren zu fördern.
Schwerpunkte
Die DEZA stärkt die Verknüpfung von Gesundheits- und Ernährungssystemen, um die Armut zu verringern, künftigen Pandemien vorzubeugen und darauf zu reagieren sowie Ernährungsunsicherheit, Mangelernährung und ungesunde Ernährung zu bekämpfen.
Kurzfristig leistet die DEZA thematische Unterstützung in humanitären Krisen durch Beratung der Fachgruppen des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH), die langfristige, lokal angepasste Lösungen erarbeiten. Langfristig bekämpft sie die strukturellen Ursachen von Krankheit, Hunger und Mangelernährung im Rahmen von Politikdialogen und länderübergreifenden Programmen mit einem besonderen Fokus auf der Agrarökologie und den Gesundheitsdeterminanten. Um die Schaffung gesunder Lebensbedingungen und widerstandsfähiger Ernährungssysteme zu fördern, finanziert die DEZA öffentliche Innovationsprojekte und angewandte Forschung, beteiligt sich an öffentlich-privaten Mischfinanzierungen (Blended Finance) und fördert eine partizipative und integrative Gouvernanz durch die Unterstützung globaler zivilgesellschaftlicher Netzwerke und internationaler NGO.
Die Arbeit im Bereich Gesundheit und Ernährung ist Teil eines einzigartigen Engagements an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Ernährung:
Auf bilateraler Ebene ist Gesundheit ein Schwerpunktthema in vielen Partnerländern, wobei in verschiedenen bilateralen Programmen in Afrika und Osteuropa ein «One Health»-Ansatz implementiert wird. Zahlreiche Partnerländer setzen Programme in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährungssysteme um, indem sie die Beschäftigung junger Menschen in der Landwirtschaft fördern, die Lebensgrundlage von bäuerlichen Kleinbetrieben durch eine diversifizierte Produktion verbessern oder nachhaltige Wertschöpfungsketten unterstützen.
Auf multilateraler Ebene beteiligt sich die DEZA an der Erarbeitung allgemein anerkannter Standards und internationaler normativer Rahmenwerke, um einen gerechteren Zugang zu Ressourcen für Bäuerinnen und Bauern (Land, Saatgut, Wasser) oder zu medizinischer Grundversorgung zu erreichen. Diese internationalen Politikdialoge zu Themen wie globale Gesundheit, Transformation der Ernährungssysteme und bäuerliche Rechte werden in Zusammenarbeit mit den Schweizer Vertretungen in Genf, Rom und New York, mit internationalen Finanzinstitutionen und mit anderen Bundesämtern geführt.
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Geschichten

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