Ukraine
Die Schweiz unterstützt die Ukraine auf ihrem Weg zu Frieden und nachhaltiger Entwicklung. Seit Beginn der militärischen Aggression Russlands hat die Schweiz ihre Unterstützung für die Ukraine deutlich erhöht und setzt sich für die vom Konflikt betroffene Bevölkerung ein. Sie leistet ihren Beitrag in den Bereichen humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Wiederaufbau.

Kontext Ukraine
Die Ukraine war bereits vor der militärischen Aggression Russlands eines der ärmsten Länder Europas. Seit dem bewaffneten Konflikt in der Ostukraine und der Annexion der Krim im Jahr 2014 sind Teile des Staatsgebiets nicht mehr unter der Kontrolle der Regierung. Millionen Menschen mussten aus dem Land fliehen oder wurden innerhalb des Landes vertrieben. Der Konflikt hat tausende zivile Opfer gefordert und langfristige Schäden an der Infrastruktur verursacht. Die Wirtschaft verzeichnet erhebliche Arbeitsplatzverluste und viele Menschen werden in die Armut getrieben.
Die Ukraine ist seit den 1990er Jahren ein Schwerpunktland der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Die Schweiz hat ihre Unterstützung erhöht, bestehende Projekte den Umständen angepasst und eine starke humanitäre Komponente integriert. Das Schweizer Länderprogramm 2025-2028 für die Ukraine reagiert auf die stark veränderten Bedingungen.
Aktuelle Informationen und Massnahmen des Bundes im Zusammenhang des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine:
Humanitäre Hilfe
Die Schweiz nimmt in der humanitären Zusammenarbeit in der Ukraine eine dreifache Rolle ein:
- mit finanzieller Unterstützung von Partnerorganisationen und Hilfslieferungen;
- mit Einsätzen des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH);
- als Fürsprecherin für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts.
Das humanitäre Programm der Schweiz in der Ukraine ist auf die enormen Bedürfnisse in den Bereichen Ernährungssicherheit, Schutz der Opfer und ihrer Rechte, Gesundheit, Heiz- und Energiesicherheit sowie Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene (WASH) ausgerichtet. Ein Teil der Hilfe kommt den Flüchtlingen in den Nachbarländern zugute, insbesondere in der Republik Moldau.
Frieden, Schutz und demokratische Institutionen
Die Schweiz setzt sich in der Ukraine für die Stärkung demokratischer Institutionen auf nationaler und subnationaler Ebene ein (beispielsweise lokale Behörden) und fördert insbesondere die Beteiligung von Frauen und verletzlichen Bevölkerungsgruppen an politischen Prozessen. Sie hat den Konfliktparteien ihre Dienste als Vermittlerin und Gaststaat für Friedensgespräche angeboten. Zudem setzt die Schweiz ihre vor 2022 begonnene Unterstützung von ukrainischen Partnerorganisationen fort, die Menschenrechtsverletzungen dokumentieren und untersuchen. Zudem unterstützt sie die ukrainischen Behörden und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bei der Suche und Identifizierung von vermissten Personen. Seit 2024 wird ein Unterstützungspaket von 100 Millionen Franken über vier Jahre für die humanitäre Minenräumung eingesetzt, um die Zivilbevölkerung zu schützen und landwirtschaftliche Aktivitäten wieder zu ermöglichen.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Wettbewerbsfähigkeit und Stadtentwicklung
Die Schweiz setzt sich dafür ein, die Wettbewerbsfähigkeit von KMU zu erhalten und geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit werden Arbeitsplätze erhalten und die Lebensgrundlagen in Stadt und Land unterstützt. Angesichts der enormen Aufgabe des Wiederaufbaus in der Ukraine kommt dem Privatsektor eine zentrale Rolle zu. Die Themen Nachhaltigkeit sowie ressourceneffizientes und klimafreundliches Wirtschaftswachstum sind auch während des Krieges relevant. Um die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung und der zivilen Infrastruktur zu stärken, unterstützt die Schweiz in den ukrainischen Städten die drei Kernbereiche Energieeffizienz, integrierte Stadtentwicklung und nachhaltige Mobilität.
Gesundheit
Im Gesundheitsbereich setzt sich die Schweiz für die Verbesserung der Regierungsführung und die Förderung des Gesundheitsbewusstseins der Bevölkerung ein.
Die Zusammenarbeit der Schweiz umfasst auch Angebote im Bereich der psychischen Gesundheit und der Rehabilitation von Kriegstraumatisierten.
Ansatz und wichtigste Partner
Die Schweizer Unterstützung erfolgt in Zusammenarbeit zwischen der DEZA, dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Die Hilfsgüterlieferungen stammen mehrheitlich aus Beständen des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Die strategische Leitung des Landesprogramms und der Projektorganisation zu dessen Umsetzung liegt beim Delegierten des Bundesrates für die Ukraine.
Die wichtigsten Partner der Schweiz in der Ukraine sind:
- Ukrainische Behörden auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene;
- Schweizer Nichtregierungsorganisationen (NGO) und Kompetenzzentren: Skat, Innovabridge, Swiss TPH, Swisscontact und das Schweizerische Rote Kreuz (SRK);
- Organisationen der internationalen und lokalen Zivilgesellschaft: Danish Refugee Council, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Right to Protection;
- Internationale Organisationen: die Internationale Finanz-Corporation (IFC), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), der Internationale Währungsfonds (IWF), die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Europarat, das IKRK, das Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR), die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP).
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Geschichten

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